Trigeminusneuralgie: Therapie

Die Therapie der ersten Wahl ist die medikamentöse Therapie. Bei Patienten, die auf Medikamente nicht mehr ausreichend ansprechen oder bei denen Medikamente unangenehme Nebenwirkungen hervorrufen, werden invasive Behandlungsmethoden angewendet.

Bei jüngeren Patienten, bei denen ein Kontakt zwischen dem Nervus Trigeminus und einer Gefäßschlinge nachgewiesen werden kann (Kontaktsyndrom), wird häufig eine aufwändige neurochirurgische Operation (mikrovaskuläre Dekompression nach Janetta) durchgeführt, bei der der Schädelknochen in Narkose eröffnet werden muss.

Als minimal invasive Alternative hat sich die kontrollierte Radiofrequenzablation (RFA) des Trigeminusganglions (= Ganglion Gasseri) in Analgosedierung (Eingriff im Wachzustand mit Gabe von Schmerzmitteln), insbesondere bei älteren Patienten, bei denen ein offener Eingriff zu risikoreich wäre, und bei Patienten ohne Kontaktsyndrom etabliert. Dabei wird eine dünne Nadel im "Ganglion Gasseri", ein Nervengeflecht im Schädelinneren, das mit derm Trigeminusschmerz in unmittelbaren Zusammenhang steht, platziert.

Nach einer feinen Austestung der genauen Positionierung im Nervengeflecht wird das Gewebe um die Sondenspitze mittels hochfrequenten Wechselstroms über eine Minute lang auf 73 Grad erhitzt. Die für die Schmerzweiterleitung verantwortlichen Zellen sind am hitzeempfindlichsten.