Radiofrequenztherapie (RFT) = Radiofrequenzablation (RFA)
Die RFT ist eine Form der lokalen Tumortherapie. Dabei werden Tumorzellen durch Erhitzung an Ort und Stelle zerstört und anschließend vom Körper selbst abgetragen. Diese „Chirurgie ohne Messer“ erfolgt üblicherweise in Narkose. Eine ca. 2 mm im Durchmesser messende Nadel wird über die Haut in den Tumor vorgeschoben. Ähnlich wie bei der Mikrowelle werden durch hochfrequenten Wechselstrom (im Radiofrequenzbereich) zwischen der Nadel und einer Hautneutralelektrode (unipolare RFT) oder zwischen verschiedenen Nadeln im Tumor (multipolare RFT) positiv und negativ geladene Teilchen (Ionen) im Gewebe um die Nadel in Schwingungen versetzt und durch Reibung auf ca. 100 Grad erhitzt.
Die Nadelplatzierung erfolgt üblicherweise US- bzw. CT- gezielt. Nach Kontrolle der Sondenlage wird je nach Tumorart und Größe wenige Minuten bis Stunden Energie in Form von Hitze eingebracht. Abschließend wird der Erfolg der RFA durch Messung der Durchblutung im ehemaligen Tumor mittels kontrastmittel- unterstütztem US oder CT kontrolliert. Von einer kompletten Tumorzerstörung kann dann ausgegangen werden, wenn der Tumor und ein ca. 0,5 - 1 cm im Durchmesser messender Sicherheitssaum keine Durchblutung mehr zeigen. Die Patienten bleiben über Nacht stationär und können in der Regel ein bis zwei Tage nach dem Eingriff nach einer abschließenden Ultraschallkontrolle entlassen werden. Zur Erfolgskontrolle und zur Erkennung von eventuell neu aufgetretenen Tumoren werden zusätzlich CT- oder MRT- Untersuchungen im 3- Monatsabstand durchgeführt.
Die Grenzen der Technik liegen allerdings bei diffusem Organbefall, sodass nach der RFA zuwenig Restgewebe übrig bleiben würde.
Diese „Chirurgie ohne Messer“ stellt eine wichtige Erweiterung der derzeit gängigen Tumortherapieverfahren dar und sollte im Rahmen eines für den Patienten maßgeschneiderten Gesamtkonzepts insbesondere wegen der hohen Effektivität und geringen Belastung in Betracht gezogen werden.