3D-Navigation im Patienten

Autofahrer werden mittels GPS- Navigationssystem genau und ohne Umwege an den Zielort "navigiert". Ein Autofahrer mit GPS-System wird seine Reise zu seiner Destination auch sehr vernünftig, ohne viele Umwege und ökonomisch planen, außerdem kann er jederzeit seine genaue Position auf der Straßenkarte anzeigen lassen.

Der Einsatz von Navigationssystemen ist mittlerweile auch in der Medizin etabliert.

Der Arzt wählt ebenfalls den Weg zu seiner Destination, dem Krankheitsherd. Er plant im voraus den Zugangsweg zum behandelnden Areal und wird somit gesunde oder kritische anatomische Strukturen umgehen und nicht verletzten.

Die Straßenkarte in der Medizin ist die Anatomie des menschlichen Körpers. Das Navigationssysteme garantiert die millimetergenaue Platzierung der Operationssonden.

Navigationssystem, Zielvorrichtung und Patientenfixation

Navigationssysteme bestehen aus einer Workstation (= Computer beziehungsweise Rechner), einem Monitor und einem 3D – Lokalisationssystem sowie verschiedenen Sonden und Instrumenten. Diese wurden ursprünglich für chirurgische Disziplinen (Neurochirurgie, Orthopädie, HNO,…) entwickelt, um Chirurgen sicher zur Läsion zu führen, unter Schonung kritischer Strukturen wie Gefäßen und Nerven.

Ähnlich wie Navigationssysteme in Autos (Global Positioning Systems (GPS)) liefern Navigationssysteme dem Chirurgen Orientierungsinformationen in Echtzeit. Medizinische Navigationssysteme zeigen die aktuelle Position des Instruments in Relation zu präoperativen Bilddaten während des chirurgischen Eingriffs. Die weltweit ersten Zielvorrichtungen für die Anwendung von Navigationssystemen nicht nur für chirurgische Eingriffe im Körper sondern auch für präzise perkutane (= durch die Haut) Punktionen wurden in Innsbruck bereits 1995 entwickelt und patentiert (Patentanmeldungen von Bale und Vogele).

Nicht-invasive Fixationssysteme sind eine Voraussetzung für präzise perkutane Punktionen. Für Einsätze im Kopfbereich wurde ein neues nicht invasives Fixationssystem, der sogenannte Vogele-Bale-Hohner (VBH) Kopfhalter, entwickelt und patentiert. Der Patient wird mittels eines individuellen Zahnabdrucks, der am harten Gaumen über ein Vakuumareal angesaugt wird, fixiert.

Für den Rumpf und die Extremitäten wurde das vakuumbasierte BodyFix Fixationssystem vom SIP-Labor in Kooperation mit der Firma Medical Intelligence GesmbH Deutschland entwickelt. Unter Verwendung des Treon Navigationssystems (Medtronic Inc., USA) in Kombination mit verschiedenen Fixationssystemen kann fast jeder Punkt im gesamten Körper mit hoher Genauigkeit erreicht werden. Der Pfad wird anhand von überlagerten 3D CT/MR/PET/SPECT Daten geplant.